H.-Jürgen Kuhl, geboren 1941 in Dattenfeld/Sieg, lebt seit 1944 in Köln. Seit 1970 arbeitet er als freier Grafik-Designer. Im grafischen Bereich spezialisierte sich H.-Jürgen Kuhl auf Collagen aus Fotografien und/oder Zeichnungen, die er gewissermaßen als Rohstoff für das eigentliche künstlerische Endprodukt verwendet: den Siebdruck. Von der ersten Kameraeinstellung oder der ersten Handskitzze über die Montage der Motive, deren Nachbehandlung mit Stift oder Farbpinsel, Variations - und Korrekturphasen der Andrucke bis zur kompletten Serie entsteht jedes Blatt oder Bild im eigenen Atelier. Ein akribisches Suchen nach ästhetischer und technischer Vollkommenheit, das für den Künstler nie ganz abgeschlossen ist. Er begreift sich daher auch weniger als jemanden, der eine Botschaft, eine Neuerung zu übermitteln hat, sondern schlicht als eine Art „handicraft - maniac" Aber neben aller technischen Perfektion sind es natürlich die Bildinhalte, die seine Resonanz begründen. In ihnen zeigt sich sein Sinn für den Zeitgeist und Themen, die den Menschen von heute berühren, herausfordern oder einfach nur optisch unterhalten.
(Dr. Jörg Schneidrzik )
Neben dem Siebdruck verwende ich seit einigen Jahren verstärkt den Digitaldruck. Dabei wird das „eigentliche Bild“ digitalisiert oder direkt im Computer erzeugt. Der Vorteil liegt darin, dass Einzelbilder oder Kleinstauflagen individuell auf hochwertigem Material, wie Leinwand oder anderen, unterschiedlichen Papiersorten gedruckt werden können. Bei meinen neuen Arbeiten verwende ich ein Dia, befeuchte es mit einem Schwamm oder Pinsel und transferiere das Motiv mit einem Rakel auf Papier. Durch diese Technik entstehen die Wasserspuren auf dem Motiv. Das neu entstandene Bild wird gescannt, eventuell gerastert oder umgefärbt. Am Computer setze ich dann die gewünschten Einzelbilder zusammen. Nach dem Druck auf Leinwand übermale ich das ganze Bild.